Trainingseinblicke aus einer Session mit Gaston Malacalza an der Cepac Academy
Das neueste Video des Kanals bietet einen seltenen Einblick in eine Padel-Stunde mit Gaston Malacalza, dem ehemaligen Weltranglisten-Dritten, an der renommierten Cepac Academy in Madrid. Der Rezensent teilt seine Erfahrungen beim Training unter Malacalsas Anleitung, mit Fokus auf taktische Übungen, Schlagwahl und die Feinheiten, die Amateure vom Profi-Spiel unterscheiden. Die Einheit ist um praktische Übungen strukturiert, wobei Malacalza direktes Feedback und technische Korrekturen gibt.
Kernübungen: Bandeja, Lob und Netzangriff
Das Training beginnt mit grundlegenden Schlägen: der Bandeja (Tablettschlag), dem Paloneto (Lob) und deren Integration in den Punktaufbau. Malacalza betont die Bedeutung, Ballwechsel ohne erzwungene Gewinnschläge aufrechtzuerhalten, und ermutigt den Spieler, die Schläge zu variieren und den Ballwechsel am Leben zu halten. Die Übungen konzentrieren sich auf:
- Abwechselnd Lobs und Bandejas spielen, um Geduld im Punktaufbau zu entwickeln
- Den richtigen Moment erkennen, nach einem gut platzierten Lob ans Netz zu gehen
- Kombinationen üben, die offensive Übergänge ermöglichen
Malacalza hebt hervor, dass ein langsamer oder kurzer Ball des Gegners eine Gelegenheit ist, die Initiative zu ergreifen – entweder durch Vorrücken ans Netz oder durch einen strategischen Lob. Die Lektion unterstreicht den Wert, diese Chancen zu erkennen und mit Selbstvertrauen zu nutzen.
Defensivtaktiken: Einsatz der Glaswände und Antizipation
Ein Schwerpunkt der Einheit ist die Verteidigung gegen aggressive Schläge, besonders wenn man nahe der Rückwand steht. Malacalza zeigt, wie man die Seiten- und Rückwände nutzt, um die Kontrolle zu behalten und nicht in die Enge getrieben zu werden. Er weist den Spieler an, den Ball zu „umrunden“, sich darum zu bewegen, um Raum und Zeit für eine gute Rückgabe zu schaffen.
Antizipation ist entscheidend, besonders bei schnellen Schlägen wie der Víbora (Schlangenschlag). Der Coach betont die Wichtigkeit, den Schläger früh vorzubereiten, ihn vorne zu halten und die Absichten des Gegners zu lesen. Kann der Verteidiger den Ball nicht über das Glas kontrollieren, empfiehlt Malacalza als Notlösung einen Bote Pronto (Halbvolley-Block), besonders gegen flache oder schnelle Bälle.
Vielfalt und Unberechenbarkeit bei der Schlagwahl
Während der gesamten Lektion besteht Malacalza auf der Notwendigkeit von Vielfalt. Er merkt an, dass vorhersehbares Spiel es Gegnern erleichtert, zu antizipieren und zu kontern. Durch das Variieren der Schläge – mal auf die Füße, mal ein Lob, mal in die Mitte – hält der Spieler den Gegner im Ungewissen. Der Coach zeigt, wie man die Absicht verschleiert, indem man immer gleich vorbereitet, aber die Richtung im letzten Moment ändert, entweder zur Mitte oder die Linie entlang.
Dieser Ansatz erhöht nicht nur die Gewinnchancen, sondern zwingt den Gegner auch zur Unsicherheit – ein Markenzeichen fortgeschrittener Padel-Strategie.
Schnelle Bälle abwehren und defensive Widerstandskraft aufbauen
Malacalza spricht eine häufige Herausforderung an: den Umgang mit schnellen Bällen, besonders auf der Vorhandseite. Er erklärt, dass die Verteidigung gegen Tempo sowohl technische Fähigkeiten als auch mentale Ruhe erfordert. Die Lösung beinhaltet:
- Den Lob nutzen, um aggressives Spiel zu neutralisieren und Kontrolle zurückzugewinnen
- Den Angriff des Gegners antizipieren und die Schlägerposition früh vorbereiten
- Das Glas einsetzen, wenn möglich, aber bereit sein zu blocken oder zu halbvolleyieren, falls nötig
Er erinnert den Spieler daran, dass es selbst unter Druck immer Optionen gibt – das Spiel verlangsamen, sich bewegen und den richtigen Schlag für die Situation wählen. Der Unterschied auf höherem Niveau, so Malacalza, ist die Fähigkeit, auch aus ungünstigen Positionen konsequent die optimale Antwort zu wählen.
Die Víbora und Parallelschläge meistern
Ein bedeutender Teil der Einheit ist der Víbora und ihre Variationen gewidmet. Malacalza zeigt sowohl Crosscourt- als auch Parallelausführungen und erklärt, wann und warum man welche Variante einsetzt. Er empfiehlt, den Kick (Rulo) und die parallele Víbora zu üben, da diese Schläge besonders für Spieler auf der Drive-Seite effektiv sind. Die Lektion behandelt:
- Anpassung des Treffpunkts und der Höhe für verschiedene Víbora-Flugbahnen
- Mit gleicher Vorbereitung die Richtung verschleiern
- Gefühl und Spin einsetzen, um Ballgeschwindigkeit und Platzierung zu steuern
Malacalza verweist auch auf Topspieler wie Ginier von den „Super Pibes“, die durch Körperrotation und Technik kraftvolle und präzise Parallelschläge erzeugen.
Smash-Technik und taktische Überlegungen
Die Einheit endet mit einem Fokus auf den Remate Plano (flacher Smash). Malacalza gibt detaillierte Hinweise, wo der Ball auf der gegnerischen Seite aufspringen sollte – idealerweise im letzten Meter vor der Rückwand –, um die Gewinnchance zu maximieren oder eine schwache Rückgabe zu erzwingen. Er merkt an, dass der ideale Treffpunkt und Winkel von der Körpergröße und Position auf dem Platz abhängen.
Für Crosscourt-Smashes demonstriert Malacalza die Bedeutung der Ganzkörperrotation und des Einsatzes des gesamten Körpers zur Ballsteuerung. Er weist darauf hin, dass einige Spieler von Natur aus Topspin erzeugen, aber entscheidend ist, zu unterscheiden, wann man flach und wann mit Spin schlagen sollte, je nach Situation und Platzbedingungen.
Wichtige Erkenntnisse aus der Gaston Malacalza-Lektion
- Vielfalt bei der Schlagwahl hält Gegner im Ungewissen und eröffnet mehr Chancen auf Punktgewinne.
- Defensivfähigkeiten – insbesondere der Einsatz des Glases und das Antizipieren schneller Bälle – sind entscheidend, um Drucksituationen zu meistern.
- Technische Konstanz bei der Ausführung von Víbora, Lob und Smash ermöglicht effektive Übergänge zwischen Verteidigung und Angriff.
- Körperliche Positionierung und Timing sind ebenso wichtig wie die Schlagtechnik, besonders beim Netzangriff oder in der Verteidigung gegen aggressive Schläge.
- Mentale Flexibilität – die Fähigkeit, sich anzupassen und in jeder Situation den richtigen Schlag zu wählen – unterscheidet fortgeschrittene Spieler vom Rest.
Der Rezensent schließt, dass das Training mit einem ehemaligen Weltklassespieler wie Malacalza unschätzbare taktische und technische Einblicke bietet und sowohl die mentalen als auch physischen Aspekte des Spiels auf ein neues Niveau hebt.





