DIY-raue Oberfläche am Head Speed Pro X mit Skate-Grip-Tape im Test
Der Tester von Probando Palas wollte den Spin und die Kontrolle eines Head Speed Pro X Padelschlägers verbessern, indem er eine raue Oberfläche mit transparentem Skateboard-Grip-Tape anbrachte. Ziel war es, herauszufinden, ob diese günstige Do-it-yourself-Methode mit den werkseitigen rauen Oberflächen mithalten oder diese sogar übertreffen kann – besonders bei Schlägern, die ihre ursprüngliche Struktur verloren haben oder nie eine hatten.
Für einen fairen Test wurde das Grip-Tape nur auf einer Seite des Schlägers angebracht, während die andere Seite komplett glatt blieb. So konnte während des Spiels direkt zwischen der rauen und der originalen Oberfläche gewechselt und verglichen werden.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Anbringen des Skate-Grip-Tapes
Der Ersteller begann damit, mit einem Blatt Papier eine individuelle Schablone für den gewünschten Bereich auf der Schlagfläche zu erstellen. Diese Vorlage wurde dann verwendet, um das Grip-Tape zuzuschneiden. Die Wahl eines transparenten Grip-Tapes bewahrte die Optik des Schlägers – ein wichtiges Detail für viele Spieler.
Vor dem Aufkleben wurde die Rauheit des Grip-Tapes mit einer Plastikkappe reduziert. Dieser Schritt ist entscheidend, da herkömmliches Skate-Grip-Tape für maximale Haftung entwickelt wurde und für Padelbälle zu abrasiv sein könnte, was zu übermäßigem Verschleiß führen kann. Nach der Anpassung der Struktur wurde das Tape fest auf die Schlagfläche gedrückt, besonders im Sweetspot und im zentralen Treffbereich. Das finale Muster war ein Dreieck, das die Fläche maximal abdeckt, auf die es beim Spiel ankommt.
Bemerkenswert ist, dass das zusätzliche Grip-Tape das Gewicht des Schlägers nur um ein Gramm erhöhte – eine vernachlässigbare Änderung, die das Gleichgewicht oder Handling nicht beeinflusst.
- Basisschläger: Head Speed Pro X (glatte Oberfläche)
- Hinzugefügtes Material: Transparentes Skateboard-Grip-Tape
- Gewicht nach Modifikation: 376g
- Balancepunkt: 277–278 mm (hohe Balance)
- Muster: Individuelles Dreieck über dem Sweetspot
Performance auf dem Platz: Vergleich zwischen glatter und rauer Oberfläche
Beim Spieltest wechselte der Tester zwischen der glatten und der rauen Seite des Schlägers, um Unterschiede bei Spin, Kontrolle und Spielgefühl zu bewerten. Der Head Speed Pro X ist bekannt für seine Reaktivität und Power, aber der Tester hatte zuvor einen Mangel an Spin in bestimmten Kontrollsituationen festgestellt, besonders bei Volleys.
Mit der glatten Seite zeigte der Schläger wie erwartet viel Power und Reaktivität, aber manchmal fehlte der zusätzliche Grip am Ball, der für präzise Spin-Schläge nötig ist. Beim Wechsel auf die raue Seite fiel sofort ein deutlicher Unterschied auf. Das Grip-Tape sorgte für eine viel ausgeprägtere Rauheit als die meisten werkseitigen Oberflächen, was deutlich mehr Spin ermöglichte – besonders bei kontrollierten Volleys und Dropshots.
Obwohl sich der Charakter des Schlägers nicht grundlegend veränderte, hatte der Tester das Gefühl, dass der Ball etwas länger auf den Saiten „hielt“, was beim Netzspiel eine subtile, aber wertvolle Steigerung der Kontrolle brachte. Der Effekt war besonders bei langsamen, kontrollierten Volleys und bei starkem Spin spürbar.
Test des Effekts bei Überkopf- und Bandeja-Schlägen
Der Tester probierte die Modifikation auch bei Überkopf-Schlägen wie der Bandeja und der Víbora aus. Mit der glatten Seite sorgten die hohe Balance und das Gewicht des Schlägers bereits für viel Power, aber der Spin war weiterhin begrenzt. Nach dem Wechsel auf die raue Seite wurde der Unterschied noch deutlicher. Die zusätzliche Struktur ermöglichte mehr Spin bei gleichem Handgelenkeinsatz, sodass der Ball flacher und näher an die Rückwand gespielt werden konnte – besonders nützlich bei Wind, wo Kontrolle entscheidend ist.
Bei hohen Bällen und aggressiven Smashs stellte der Tester fest, dass das Grip-Tape dem Ball mehr „Biss“ verlieh, was zu mehr Spin und einer leicht verbesserten Kontrolle der Flugbahn führte. Die Veränderung war jedoch nicht radikal; sie verbesserte die Performance, ohne die Grundcharakteristik des Schlägers zu verändern.
Feedback anderer Spieler und Gruppeneindruck
Um die Perspektive zu erweitern, lud der Tester drei weitere Spieler – Colo, Diego und Rubén – ein, den modifizierten Schläger zu testen. Alle waren sich einig, dass die raue Seite mehr Kontrolle und Spin bot, besonders beim Treffen des Balls im Sweetspot. Der Unterschied war klar, aber nicht spielentscheidend; die Modifikation verbesserte die Ballplatzierung und den Spin, verwandelte den Schläger aber nicht in ein völlig anderes Modell.
Ein Spieler merkte an, dass der erhöhte Grip die präzise Platzierung des Balls erleichterte, während ein anderer hervorhob, dass der Effekt besonders bei Schlägen mit feinem Gefühl oder starkem Spin auffiel. Das Fazit: Die Modifikation ist effektiv, besonders für Spieler, die etwas mehr Spin wollen, ohne in einen neuen Schläger zu investieren.
Haltbarkeit, Vielseitigkeit und praktische Überlegungen
Nach mehreren Tagen im Einsatz berichtete der Tester, dass das Grip-Tape gut hielt und keine Anzeichen von Ablösen oder übermäßigem Verschleiß zeigte. Die Möglichkeit, die Rauheit durch weiteres Schleifen individuell anzupassen, war ein klarer Vorteil und erlaubte es, das Spielgefühl nach Wunsch zu gestalten. Im Vergleich zu manchen werkseitigen rauen Oberflächen, die schnell abnutzen, erwies sich das Skate-Grip-Tape als langlebige und kostengünstige Alternative.
Der Tester experimentierte auch mit dem Tape auf einem Streng One-Schläger, der bereits eine 3D-Struktur hatte. Das zusätzliche Grip-Tape verbesserte den Spin weiter, besonders bei Bällen, denen zuvor der Biss fehlte. Während das Tape auf sandigen oder stark strukturierten Oberflächen möglicherweise nicht so gut haftet, ist es eine ausgezeichnete Lösung für glatte Schläger oder solche mit abgenutzter Rauheit.
Bewertung und Fazit zur DIY-rauen Oberfläche
- Spin-Verbesserung: Deutlich, besonders bei Volleys und Überkopf-Schlägen
- Kontrolle: Leicht verbessert, vor allem am Netz
- Haltbarkeit: Hoch, mit minimalem Verschleiß nach mehreren Tagen
- Gewichtseinfluss: Minimal (nur 1g zusätzlich)
- Kosteneffizienz: Hervorragend im Vergleich zu kommerziellen Alternativen
Der Tester kommt zu dem Schluss, dass dieser DIY-Ansatz eine praktische und preiswerte Möglichkeit ist, einem Padelschläger Rauheit hinzuzufügen oder diese wiederherzustellen. Die Performance ändert sich nicht radikal, aber Spin und Kontrolle werden spürbar verbessert – ideal für Spieler, die ihr Equipment individuell anpassen wollen, ohne viel Geld auszugeben. Die Flexibilität bei Muster und Rauheitsgrad macht die Methode noch attraktiver und bietet eine starke Option für alle, die mehr Effekt in ihr Spiel bringen möchten.


