Wilson Defy Pro Padelschläger: Erste Eindrücke und Handling
Der Tester von El chini consejo teilt seine ausführlichen Eindrücke zum Wilson Defy Pro Padelschläger und legt dabei den Fokus auf Spielbarkeit und Gefühl bei verschiedenen Schlägen. Schon von Beginn an fällt auf, dass der Schläger auch dann gut performt, wenn der Ball nicht perfekt getroffen wird – er ist fehlertolerant und überraschend reaktionsfreudig. Die Gewichtsverteilung ist eines der auffälligsten Merkmale: Der Schwerpunkt liegt deutlich im Kopfbereich, was Überkopfschläge wie Bandejas und Víboras unterstützt. Diese kopflastige Balance sorgt für mehr Schwung, erleichtert die Erzeugung von Power und Tiefe, besonders beim Durchschwingen.
Der Defy Pro ist zwar nicht so hyperreaktiv wie manche Modelle (z.B. Combat), bietet aber dennoch ein lebendiges Feedback. Der Tester schätzt, dass er sich weder steif noch tot anfühlt, und die Reaktivität ist ausgewogen – genug, um Power zu unterstützen, aber nicht so stark, dass die Kontrolle leidet.
Leistung im Angriff: Smashes, Víboras und Powerschläge
Im Angriffsspiel hebt der Tester hervor, wie der hohe Schwerpunkt kraftvolle Smashes und Drei-Meter-Schläge ermöglicht. Auch bei feuchtem Wetter gelingen Überkopfbälle effektiv, der Ball verlässt den Schläger schnell und mit wenig Aufwand. Besonders auffällig ist die raue 3D-Oberfläche, die beim Spin auf Víboras und Kick-Smashes hilft und so die Effetmöglichkeiten verbessert.
Bei Smashes stellt der Tester fest, dass die Power des Schlägers gut abrufbar ist und das kopflastige Design hilft, den Ball aus dem Feld zu treiben. Allerdings ist der Schläger nicht übermäßig kopflastig, sondern bietet eine gute Balance, die ein unhandliches oder schwer steuerbares Gefühl vermeidet. Dieses Gleichgewicht wird besonders bei schnellen Ballwechseln und präzisen Angriffsschlägen geschätzt.
Sweetspot und Schlaggefühl über die gesamte Schlagfläche
Der Tester achtet besonders auf den Sweetspot und wie der Schläger auf Treffer an verschiedenen Stellen der Schlagfläche reagiert. Wird der Ball im Idealbereich – etwa auf Höhe der drei horizontalen Linien des Wilson-„W“-Logos – getroffen, ist das Feedback solide und lebendig. Schläge weiter oben, nahe der obersten Lochreihe, fühlen sich deutlich steifer und weniger fehlertolerant an, der Ball „stirbt“ quasi auf der Fläche. Schläge weiter unten ähneln dagegen dem Sweetspot und haben kaum Nachteile.
Dieses differenzierte Feedback führt der Tester auf das Lochmuster und die hohe strukturelle Steifigkeit zurück. Die kleineren Löcher im unteren Zentrum und die steifere Bauweise sorgen für eine gleichbleibende Performance auf einer größeren Fläche, wobei der oberste Bereich weiterhin weniger reaktionsfreudig bleibt.
Komfort, Griff und Schlaufen-Design
Auch Komfort und Ergonomie werden beleuchtet, insbesondere Griff und Handschlaufe. Der Tester bevorzugt Schlaufen, die mittig aus dem Griff austreten, statt seitlich wie beim Defy Pro. Die mitgelieferte „Seil“-Schlaufe ist zwar sicher und bequem, der seitliche Austritt kann für Spieler, die oft die Hand oder den Griff wechseln, aber etwas störend sein. Der Tester hat die Schlaufe für seinen Stil angepasst, sieht dies aber als kleines, persönliches Detail.
Verarbeitungsqualität, Haltbarkeit und Finish im Vergleich zu früheren Wilson-Modellen
Qualität und Haltbarkeit sind besonders für erfahrene Wilson-Spieler wichtig. Der Tester merkt an, dass frühere Modelle wie das Wilson Bela Team schnell Lackabplatzungen und Abnutzungen zeigten. Im Vergleich dazu ist der Defy Pro deutlich verbessert: Nach zwei Wochen intensiver Nutzung sind nur minimale Gebrauchsspuren sichtbar, hauptsächlich an den Lochkanten – ein bei vielen Marken übliches Phänomen. Beeindruckend ist auch die Gewichtskonstanz mehrerer Exemplare mit nur 2g Abweichung, was auf eine gute Qualitätskontrolle hinweist.
Leichte Abnutzung der rauen Oberfläche ist zu erwarten, insgesamt macht der Defy Pro aber einen deutlich hochwertigeren Eindruck als frühere Wilson-Schläger – mit besserer Lackhaftung und robusterem Finish.
Stärken und Schwächen: Was überzeugt und was verbesserungswürdig ist
Zum Abschluss listet der Tester die wichtigsten Plus- und Minuspunkte auf:
- Stärken:
- Hervorragende 3D-Oberfläche für Spin und Kontrolle
- Leicht anpassbar, auch für Spieler, die das Modell noch nicht kennen
- Vielseitige Performance: Trotz Diamantform und Angriffsausrichtung auch in der Defensive stark und flexibel
- Verbesserte Verarbeitungsqualität und Finish gegenüber früheren Wilson-Schlägern
- Schwächen:
- Hoher Preis (ca. 330€ UVP, auch nach Rabatten meist über 290€)
- Handschlaufe tritt seitlich aus dem Griff aus, was nicht jedem zusagt
- Leichte Oberflächenabnutzung weiterhin möglich, aber weniger stark als früher
Bewertungen für Power, Kontrolle und Gesamterlebnis
Der Tester vergibt folgende Bewertungen für den Wilson Defy Pro:
- Power: 9/10 (nicht der absolut stärkste, aber einer der besten)
- Kontrolle: 8,5/10 (sehr gut beherrschbar, besonders für einen Diamant-Schläger)
- Gesamterlebnis: 8,5/10 (ausgewogen, angenehm und geeignet für fortgeschrittenes Spiel)
Empfohlenes Spielerprofil und Fazit
Der Wilson Defy Pro wird vor allem für fortgeschrittene und ambitionierte Spieler empfohlen. Anfänger oder Einsteiger könnten mit dem kopflastigen Schwerpunkt und dem kleineren Sweetspot Schwierigkeiten haben und sind mit einem zentral ausbalancierten Schläger mit größerer, fehlertoleranter Schlagfläche besser beraten. Für Spieler mit ausgereifter Technik und Vorliebe für Power und Spin bietet der Defy Pro jedoch eine überzeugende Mischung aus Performance und Anpassungsfähigkeit.
Zusammengefasst ist der Wilson Defy Pro für den Tester ein herausragendes Modell im Wilson-Sortiment – mit deutlichen Verbesserungen bei Qualität und Spielbarkeit. Die Kombination aus Power, Spin-Potenzial und erhöhter Haltbarkeit macht ihn zur starken Wahl für wettkampforientierte und erfahrene Padelspieler, die einen High-Performance-Schläger suchen.





