Analyse von Stupas charakteristischem Rulo: Technik und Taktik
Der Kanal stellt zunächst Franco Stupaczuks ikonischen „Rulo“ in den Mittelpunkt – ein Schlag, der zu seinem Markenzeichen auf der Premier Padel-Tour geworden ist. Der Rulo wird als hoher, sich drehender Überkopfball beschrieben, der mit einer besonderen Bürstenbewegung gespielt wird. Laut dem Rezensenten besteht der Schlüssel zur Ausführung dieses Schlags darin, sich ein Ziffernblatt vorzustellen und den Ball auf „12 Uhr“, also deutlich über Kopfhöhe, zu treffen. Stupaczuk betont die Bedeutung von gebeugten Beinen und einer Körperposition, die zur gegnerischen Zaunseite zeigt, um eine starke, diagonale Bürstenbewegung über den Ball zu ermöglichen.
Ein entscheidendes Detail ist der Griff. Während viele einen klassischen Continental-Griff empfehlen, verrät Stupaczuk, dass er den Schläger etwas offener hält, ähnlich wie beim „Por Tres“-Schlag. Diese Anpassung ermöglicht ihm maximalen Spin und Kontrolle, besonders wenn er auf die entfernte Ecke des Courts zielt. Der Rezensent merkt an, dass Stupaczuk den Ball oft leicht hinter dem Körper passieren lässt und mit einem kleinen Sprung nach hinten Raum und Zeit schafft, insbesondere bei schnellen Lobs oder diagonalen Bällen. Diese Bewegung ermöglicht einen schnellen Übergang zurück ans Netz nach dem Rulo.
- Treffpunkt: Leicht hinter dem Kopf, am maximalen Reichweitepunkt
- Griff: Continental, aber mit offenem Winkel für mehr Spin
- Körperbewegung: Kleiner Sprung nach hinten, Abschluss nach vorne zur Netzerholung
Taktisch ist Stupaczuks Rulo nicht nur eine Frage von Kraft oder Spin – es geht darum, den Gegner zu lesen. Er erklärt, dass die wahre Kunst darin liegt, das Ziel zu variieren, je nach gegnerischer Position, mit Hilfe des peripheren Sehens und der Kommunikation mit dem Partner, um Vorhersehbarkeit zu vermeiden. Der Rezensent hebt dies als Kennzeichen von Spitzenpadel hervor: die Fähigkeit, Richtung und Geschwindigkeit des Schlags in Echtzeit anzupassen, sodass es für Gegner schwer ist, vorherzusehen oder zu kontern.
Die flache Bandeja von Alejandra Alonso: Grundlagen und Ausführung
Das Tutorial richtet den Fokus dann auf Alejandra Alonsos bekannte flache Bandeja – ein Grundpfeiler ihres Spiels und ein Kontrast zum Rulo. Der Rezensent stellt fest, dass Alonsos Bandeja typischerweise gegen „gedrückte“ oder tiefere Lobs eingesetzt wird, bei denen ein Rulo schwieriger wäre. Alonsos Ansatz ist es, den Ball so hoch wie möglich zu nehmen, den Schläger nah am Ball zu halten und den Ball am höchsten Punkt für einen klaren, flachen Kontakt zu treffen.
Ihr Griff bleibt klassisch continental, ohne die Anpassungen wie beim Rulo von Stupaczuk. Der Kanal betont die Bedeutung der Schulterrotation während des Schwungs: Bleibt die Rotation aus, kann der Ball an Höhe oder Richtung verlieren. Alonsos Stärke liegt darin, den Schlag zu verschleiern, indem sie zwischen einer schnellen, aggressiven flachen Bandeja und einer kontrollierteren Variante wechselt, um die Gegner im Unklaren zu lassen.
- Treffpunkt: Am höchstmöglichen Punkt, nah am Körper
- Griff: Standard-Continental
- Schulterarbeit: Starke Rotation für Stabilität und Richtung
Alonsos Bandeja ist weniger ein Angriffsschlag, sondern dient dazu, die Netzposition zu halten und den Ballwechsel zu kontrollieren. Der Rezensent hebt hervor, dass ihre Fähigkeit, den Schlag je nach gegnerischer Position tief oder kurz zu spielen, fortgeschrittenes taktisches Verständnis zeigt. Diese Anpassungsfähigkeit macht ihre Bandeja auf Profiniveau so effektiv.
Vergleich von Rulo und flacher Bandeja: situative Auswahl und Anpassung
Im Verlauf der Session zieht der Kanal klare Unterschiede zwischen Rulo und flacher Bandeja und zeigt, wann und warum jeder Schlag gewählt wird. Stupaczuks Rulo wird als offensivere Option beschrieben, oft mit dem Ziel, den Punkt direkt zu gewinnen oder eine schwache Rückgabe zu erzwingen. Alonsos flache Bandeja hingegen gilt als verlässlicher, risikoärmer, ideal um die Netzposition zu halten und auf eine bessere Angriffschance zu warten.
Der Rezensent betont, dass beide Spieler ihre Schlagwahl abhängig von der Art des Lobs und der gegnerischen Position anpassen. Ein schneller, tiefer Lob könnte Stupaczuk zum Rulo verleiten, während ein langsamer, niedriger Lob besser für Alonsos flache Bandeja geeignet ist. Dieser Entscheidungsprozess zeugt von ihrer Erfahrung und Spielübersicht.
- Rulo: Für hohe, schnelle Lobs; zielt auf Winkel und Spin; offensiver Ansatz
- Flache Bandeja: Für tiefere, langsamere Lobs; legt Wert auf Kontrolle und Netzerhalt
- Anpassung: Beide variieren Platzierung und Tempo je nach Gegnerbewegung
Dieses differenzierte Verständnis der Schlagwahl unterscheidet Elite-Spieler vom Rest, wie die Analyse des Kanals zeigt.
Häufige Fehler und praktische Korrekturen bei Live-Übungen
Das Video enthält einen Praxisteil, in dem der Rezensent unter Anleitung von Stupaczuk und Alonso sowohl den Rulo als auch die flache Bandeja ausprobiert. Mehrere häufige Fehler werden angesprochen:
- Beim Rulo: Zu flach oder zu steil schlagen, was zu wenig Spin oder Flugkurve führt
- Bei der Bandeja: Mit Schnitt oder Seitenspin statt echtem, flachen Kontakt schlagen, was zu Unbeständigkeit führt
- Allgemein: Übermäßige Handgelenksdrehung oder fehlende Schulterausrichtung
Beide Profis geben direktes Feedback und betonen, beim Rulo „ohne Angst auf den Zaun zu zielen“ und bei der Bandeja „die Schlägerfläche flach zu halten“. Die Versuche des Rezensenten zeigen, wie kleine Änderungen bei Griff, Treffpunkt und Schwungbahn das Ergebnis jedes Schlags deutlich beeinflussen können.
Diese Korrekturen sind wertvoll für fortgeschrittene Spieler, die ihr Überkopfspiel verbessern wollen, da sie technische Details ansprechen, die im Standardtraining oft übersehen werden.
Wichtige Erkenntnisse aus dem the4set-Tutorial mit Stupa und Ale
- Stupaczuks Rulo: Erfordert präzises Timing, einen leicht offenen Griff und die Fähigkeit, Winkel und Spin je nach Gegnerposition anzupassen.
- Alonsos flache Bandeja: Setzt auf hohen Treffpunkt, klassischen Griff und starke Schulterrotation für konstante, kontrollierte Ausführung.
- Schlagwahl: Beide Schläge sind situationsabhängig, wobei Topspieler ihre Wahl an Lobart und gegnerische Position anpassen.
- Technische Korrekturen: Kleine Anpassungen bei Griff, Schwungbahn und Körperbewegung können die Schlagqualität deutlich verbessern.
- Taktische Intelligenz: Peripheres Sehen, Partnerkommunikation und das Lesen des Gegners sind genauso wichtig wie Technik.
Die Analyse des Kanals bietet einen seltenen Einblick in Denkweise und Technik hinter zwei der bewundertsten Überkopf-Schläge im Profi-Padel und liefert umsetzbare Tipps für Spieler, die ihr eigenes Spiel verbessern möchten.





