Defensivtraining im Fokus an der NOX Future Academy
Der zweite Tag der „Wings to Pro“-Challenge des Creators an der NOX Future Academy (NFA) begann mit einem klaren Fokus auf Defensivfähigkeiten. Nach einer längeren Pause vom Padel – über 60 Tage ohne Spiel – gab der Rezensent zu, sich körperlich nicht fit zu fühlen und mit dem Timing zu kämpfen. Um dem entgegenzuwirken, konzentrierte sich die Morgensession auf defensive Beinarbeit und die Erholung aus den Ecken, wobei schnelle Bewegungen, tiefe Körperhaltung und präzises Ballplatzieren betont wurden.
Der NFA-Trainer strukturierte Übungen, um dem Rezensenten zu helfen, Agilität und Selbstvertrauen zurückzugewinnen. Die Übungen umfassten:
- Bälle mit Rückprall in die Mitte zurückspielen
- Die Ecke ohne Nutzung der Wand verlassen
- Lobs unter Druck ausführen
- Ausgänge aus Vorhand- und Rückhandecken üben
Während der gesamten Einheit wurde die Bedeutung von Präzision und Konstanz hervorgehoben. Der Trainer betonte, dass selbst ein Meter Unterschied in der Ballplatzierung den Ausgang eines Punktes verändern kann, insbesondere bei Lobs oder Defensivschlägen. Der Rezensent hatte am meisten Schwierigkeiten, Schläge in die Mitte zu kontrollieren, bemerkte eine große Streuung in der Ballrichtung und den Bedarf an mehr Übung, um die Feinabstimmung zurückzugewinnen.
Wichtige technische Anpassungen und taktische Erkenntnisse
Ein wesentlicher Teil des Trainings lag auf der Lob-Technik und Entscheidungsfindung unter Druck. Der Trainer erklärte, dass der höchste Punkt des Lobs knapp über dem Netz liegen sollte, damit der Ball nahe der Grundlinie aufkommt. Der Rezensent wurde ermutigt, Lobs mit Sicherheitsmarge zu spielen, anstatt Fehler zu riskieren, indem er zu nah an die Linien zielt.
Eine weitere taktische Erkenntnis war das Verständnis, wann man die Ecke durch Öffnen des Körpers oder durch Drehen verlässt. Der Rezensent fühlte sich beim Öffnen wohler, da dies eine bessere Sicht und Kontrolle ermöglichte, erkannte aber, dass diese Herangehensweise große Lücken offenlassen kann. Der Trainer betonte die Notwendigkeit, die Positionierung an die wahrscheinlichen Reaktionen des Gegners anzupassen, insbesondere bei Rechtshändern und deren natürlichen Schlägen.
Diese feinen Anpassungen, wie das Warten, bis der Ball näher kommt, bevor ein Lob gespielt wird, und die Füße zu nutzen, um kurze Bälle anzugehen, wurden wiederholt geübt. Der Rezensent räumte ein, dass diese Konzepte im Training zwar logisch erscheinen, ihre Integration ins Live-Spiel jedoch mehr Wiederholung und Verinnerlichung erfordert.
Konditionstraining: Bewegung und Sprungtraining
Nach der technischen Einheit verlagerte sich der Fokus auf das Konditionstraining, einen entscheidenden Bestandteil des NFA-Programms. Die Gruppe, bestehend aus Spielern mit unterschiedlichen Hintergründen, arbeitete an Beinkraft und Bewegungsmustern. Der Trainer stellte das Konzept des „Camicorro“ vor – eine Mischung aus Gehen und Laufen –, das dazu dient, Bewegungen nach Verletzungen neu zu erlernen und die Agilität ohne Überlastung zu verbessern.
Wichtige physische Übungen waren:
- Vorwärts- und rückwärtsgerichtete „Camicorro“-Läufe
- Seitliche „S“-Bewegungen für laterale Agilität
- Richtungswechsel-Drills mit Hütchen
- Progressives Sprungtraining, beginnend mit Landetechnik bis hin zu Einbein-Sprüngen
Der Trainer betonte die Bedeutung, zuerst sicheres Landen zu lernen, bevor auf explosive Sprünge fokussiert wird, da die meisten Verletzungen bei der Landung auftreten. Die Spieler übten, den Aufprall mit dem gesamten Fuß abzufangen und Rumpf- sowie Schienbeinwinkel für Stabilität zu koordinieren. Diese Übungen sind direkt auf Padel übertragbar, da Spieler oft springen und auf einem Bein landen, während sie Überkopf-Bälle verfolgen.
Match gegen NFA-Spieler: Anpassung an reale Bedingungen
Am Nachmittag stand ein Match gegen Spieler der NFA-Akademie an. Der Rezensent spielte zusammen mit Manu Aragón und erhielt taktische Anweisungen von Trainer Luis. Die Bedingungen waren herausfordernd: windiges Wetter und ein durch vorherigen Regen feuchter Platz, was den Ball weniger lebendig machte und mehr Aufwand für Offensivschläge erforderte.
Wichtige taktische Punkte waren:
- Volleys anpassen, um Wind und langsame Platzbedingungen auszugleichen
- Kontrolle statt Kraft priorisieren, besonders bei hohen Bällen im Wind
- Netzposition je nach Qualität des Volleys anpassen – bei defensiven Volleys näher bleiben und nur bei starken Schlägen vorrücken
- Effektive Kommunikation mit dem Partner, um Positionsfehler und erzwungene Fehler zu vermeiden
Während des Matches hatte der Rezensent zeitweise Schwierigkeiten mit Tiefe und Richtung bei Volleys, besonders unter Druck. Das Trainerteam hob hervor, dass man nach einem schwachen Volley nicht zu schnell vorrücken sollte, da dies das Team für Lobs und Konter anfällig macht. Der Rezensent bemerkte zudem die Herausforderung, sich an das Live-Spiel anzupassen, wo schnelle Entscheidungen und eine präzise Positionierung gegen starke Gegner entscheidend sind.
Erste Erfahrung mit Pickleball: Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu Padel
Im Rahmen der Tages-Challenge probierte der Rezensent erstmals Pickleball aus. Die aus den USA stammende Sportart vereint Elemente aus Padel, Tennis und Tischtennis, hat jedoch eigene Regeln und Ausrüstung. Das Feld ist ähnlich groß wie ein Badmintonfeld, das Paddel ist massiv und der Ball besteht aus hartem Kunststoff mit mehreren Löchern.
Einige Besonderheiten von Pickleball, die während der Einheit hervorgehoben wurden:
- Aufschläge müssen von unten erfolgen, mit dem Schläger unterhalb von Taille und Handgelenk
- Nach Aufschlag und Rückschlag müssen beide Bälle aufspringen, bevor Volleys erlaubt sind
- Die „No-Volley-Zone“ am Netz verbietet das Volleyspiel innerhalb dieses Bereichs
- Das meiste Spiel findet am Netz statt, da es keine Wände oder Glas wie beim Padel gibt
Der Rezensent stellte fest, dass viele Padel-Gewohnheiten wie Slice und Lob im Pickleball aufgrund des kleineren Feldes und des anderen Ballverhaltens weniger effektiv sind. Das Spiel bevorzugt flache, schnelle Schläge und schnelle Reaktionen am Netz. Es wurden sowohl Einzel als auch Doppel gespielt, wobei das Doppel wegen der taktischen Ähnlichkeiten zu Padel bevorzugt wurde.
Wichtige Erkenntnisse vom zweiten Tag an der Akademie
Der zweite Tag an der NOX Future Academy bot eine umfassende Mischung aus technischem, taktischem und physischem Training. Die größten Herausforderungen für den Rezensenten waren, nach der langen Pause wieder Präzision zu erlangen, sich an die Matchbedingungen anzupassen und neue Bewegungs- und Landemuster zu integrieren. Die Erfahrung mit Pickleball brachte neue Perspektiven auf Rückschlagsportarten und zeigte die Bedeutung von Anpassungsfähigkeit.
- Defensivfähigkeiten und Beinarbeit sind die Grundlage für effektives Padel, besonders nach einer Auszeit.
- Technische Präzision, insbesondere bei Lobs und Volleys, kann den Ausgang eines Punktes entscheidend beeinflussen.
- Kondition, einschließlich sicherer Landung und agiler Bewegung, ist essenziell zur Verletzungsprävention und Leistungssteigerung.
- Taktische Anpassungen an Wetter- und Platzbedingungen sind ebenso wichtig wie klare Kommunikation mit dem Partner.
- Das Ausprobieren anderer Rückschlagsportarten wie Pickleball erweitert das Verständnis und offenbart übertragbare Fähigkeiten.
Das Training und die Matches des Tages unterstrichen die anspruchsvolle Natur der professionellen Padel-Vorbereitung und den Wert detaillierten Coachings. Mit einem Tag verbleibend in der Challenge wollte der Rezensent auf diesen Lektionen aufbauen und dem Ziel, einen Profivertrag zu erhalten, weiter näherkommen.





