Wie ein Top-Profi Einzel- und Teamarbeit strukturiert
Der Kanal spricht mit Alex Ruiz und zeigt, was eine professionelle Routine vom Amateur unterscheidet. Die erste Säule ist Individualisierung. Profis trainieren oft allein, um persönliche Schwächen gezielt anzugehen. Bei Alex bedeutet das, seine Defensive zu schärfen, öfter kalkulierte Risiken einzugehen und nicht nur auf Sicherheit zu setzen.
Erst nach diesem gezielten Block kommen sie als Paar zusammen, um sich bei Spielzügen und Matchstrategie abzustimmen. Das Ziel ist klar: In Druckmomenten mit abgestimmten Mustern, vereinbarten Auslösern und klaren Rollen auftreten. Nicht alles ist öffentlich – Teams behalten bestimmte Taktiken für sich – aber der Fokus liegt darauf, im Match synchron zu sein, wenn es darauf ankommt.
Wie sieht ein typischer Trainingsmorgen wirklich aus?
Laut dem Kanal beginnt ein Standardmorgen im Club mit einem progressiven Aufwärmen: ruhig, kontrolliert und von niedriger zu hoher Intensität steigernd. Nach der Aktivierung folgen taktische Übungen, bei denen die geplanten Spielzüge des Trainers mit echten Bällen getestet werden. Je nach Tag kann der Block mit drei oder vier Spielern stattfinden, um verschiedene Spielphasen und Positionierungen zu trainieren.
Die Einheit endet mit einem freieren Satz, um nach intensiver Taktikarbeit den Kopf zu entlasten. Das ist nicht ziellos: Der Satz dient dazu, die Tageskonzepte unter lockeren Bedingungen zu integrieren, aber ohne die kognitive Überlastung ständiger Anweisungen.
- Block 1: Progressives Aufwärmen und Aktivierung
- Block 2: Taktische „Spielzüge“ mit echten Bällen (3–4 Spieler)
- Block 3: Freier Satz zur Festigung und Entspannung
Wöchentlicher Umfang und saisonale Veränderungen der Trainingsstunden
Der Kanal zeigt einen deutlichen Anstieg des Umfangs im Vergleich zu vor zehn Jahren. Die Professionalisierung im Padel hat die täglichen Belastungen an andere Hochleistungssportarten angenähert. Alex beschreibt die Verteilung über das Jahr, wobei das Volumen zur Wettkampfphase abnimmt.
- Vorbereitung tägliche Gesamtzeit: etwa 7 Stunden pro Tag
- In-Season tägliche Gesamtzeit: etwa 5 Stunden pro Tag (oft Doppelschichten)
- Vor-Turnier-Reduktion: rund 4 Stunden pro Tag mit geringerer Intensität
Der Kontext zählt. Die Woche vor dem Event ist leichter und spezifischer; in der Vorbereitung wird intensiver trainiert, um Kapazität und Robustheit aufzubauen. In allen Phasen ist das Gleichgewicht zwischen Platz- und Athletiktraining jetzt bewusst und nicht zufällig.
Körperliche Belastung und warum sie jetzt dem Padel entspricht
Wo früher der Fokus fast nur auf dem Platz lag, teilen Profis heute den Tag zwischen Padel und Athletiktraining auf. Alex betont, wie sehr der Sport jetzt allgemeinen Hochleistungsstandards entspricht: Beweglichkeit, Kraft, Power und Ausdauertraining sind unverzichtbar.
- Körperliches Trainingsvolumen: typischerweise 3–4 Stunden pro Tag für Profis
- Alex Ruiz’ Referenz: etwa 3 Stunden Athletiktraining täglich
- Struktur: häufige Doppelschichten (Padel + Athletik)
Dieser Wandel ist nicht kosmetisch. Es geht darum, den Körper „ans Limit“ zu bringen – sicher, um die Wiederholbarkeit unter Turnierstress zu gewährleisten und Gelenke sowie Weichteile vor Überlastung zu schützen.
Verletzungsprävention als Grundstein für Fortschritt
Gefragt, was den Sprung vom Amateur zum Profi am meisten beschleunigt, ist Alex eindeutig: Verletzungsprävention. Ohne konstante Gesundheit leiden Trainingsqualität und Matchrhythmus. Prävention ist sowohl physisch als auch technisch – sauberere Technik reduziert Belastung, stärkere Gewebe vertragen sie besser.
Er empfiehlt, mit qualifizierten Fachleuten zu arbeiten, die Risikobereiche prüfen, Korrekturmaßnahmen entwickeln und Fortschritte überwachen. Lieber früh in Stabilität, Beweglichkeit und Technik investieren, als Monate durch vermeidbare Rückschläge zu verlieren.
Trainingsmatches zur Turniersimulation und zum Testen von Ideen
Trainingsmatches erfüllen mehrere Zwecke. Spieler versuchen, Turnierspannung zu simulieren, auch wenn der Einsatz nicht ganz real ist. Im Rahmen dessen werden neue taktische Ideen eingebracht, geprüft, ob sie unter Druck bestehen, und entschieden, welche Muster geheim bleiben, damit Gegner keinen Vorsprung haben.
Es gibt auch eine Analyseebene. Gegen starke Gegner sieht das Team, wie andere spielen – Tempo, Muster, bevorzugte Einstiege – und kann den eigenen Plan entsprechend anpassen.
Wichtige Erkenntnisse für Amateure mit Profi-Ambitionen
- Stelle individuelle Schwächen vor das Paartraining.
- Baue Einheiten um einen Aufwärmen → Taktik → freier Satz Ablauf.
- Richte dich nach der Phase: 7 Stunden in der Vorbereitung, 5 Stunden in der Saison, 4 Stunden vor dem Event.
- Behandle das Fitnessstudio gleichwertig zum Platz: Ziel 3–4 Stunden Athletik, angepasst an deine Bedürfnisse.
- Mache Verletzungsprävention unverzichtbar; arbeite mit Profis für Screening und Programmierung.
- Nutze Trainingsmatches, um Turnierdruck zu simulieren und deine besten Ideen zu testen, nicht zu zeigen.
Das Gespräch des Kanals mit Alex Ruiz macht eines klar: Professionalität ist ein System, kein Slogan. Wenn individuelle Entwicklung, taktische Klarheit, körperliche Robustheit und kluge Matchvorbereitung zusammenkommen, schließt sich die Lücke zwischen Amateur-Ambition und Profi-Umsetzung schnell – und bleibt geschlossen, wenn es zählt.





