Bullpadel Neuron: Technische Daten und Design-Details
Der Bullpadel Neuron, verbunden mit Federico Chingotto, sticht in der Produktreihe der Marke durch seine einzigartige Mischung aus Wendigkeit und technischem Spielgefühl hervor. Während Chingotto selbst eine Sonderversion mit einer 12K-Carbonfaser-Oberfläche nutzt, verfügt der handelsübliche Neuron über eine 3K-Carbonfaser-Oberfläche und einen Multi-EVA-Kern. Der Hersteller betont, dass Spieler Schläger nach ihren eigenen Bedürfnissen auswählen sollten und nicht nur nach Spielerempfehlungen, da die Profiversion sich deutlich im Aufbau unterscheidet.
- Gewicht: 370g (Toleranz ±10g); getestetes Modell wog 372g mit Overgrip
- Balance: Angegeben als mittel; gemessen bei 24,5 cm (relativ niedrig für dieses Gewicht)
- Oberflächenmaterial: 3K-Carbonfaser
- Kern: Multi-EVA
- Form: Hybrid (zwischen Diamant und Tropfenform, mit Bullpadels charakteristischem großzügigen Profil)
Der Neuron verfügt über das bekannte Hexacore-System von Bullpadel und insbesondere über eine neu gestaltete Endkappe mit zentralem Schlaufen-Ausgang – ein Merkmal, das laut Tester künftig Standard bei Bullpadels Top-Modellen werden sollte. Die Oberfläche des Schlägers ist glatt und weiß, wodurch sie zwar anfällig für Markierungen ist, sich aber leicht reinigen lässt. Strukturelle Details wie die äußere Riffelung verleihen dem Rahmen zusätzliche Steifigkeit und tragen zum Gesamtgefühl bei.
Leistung und Handling auf dem Platz
Auf dem Platz zeigt der Bullpadel Neuron seine herausragende Eigenschaft: außergewöhnliche Wendigkeit. Trotz seines relativ hohen statischen Gewichts wirkt der Schläger durch den niedrigen Balancepunkt leicht und schnell in der Hand. Der Tester merkt an, dass der Schläger für seine Kategorie sehr stabil ist, wenn auch nicht der stabilste insgesamt, und sich besonders leicht durch die Luft beschleunigen lässt.
Die Kombination aus 3K-Carbon-Oberfläche und Multi-EVA-Kern sorgt für ein Gefühl, das leicht fest und nicht zu weich ist, was der Hersteller als „etwas mittler und etwas trocken“ beschreibt. Dieses Gefühl passt zum leichten, schnellen Charakter des Neuron und bietet eine progressive Kraftübertragung. Allerdings ist es kein Schläger, der „von selbst spielt“ – der Spieler muss aktiv und technisch versiert sein, um eigene Power und Kontrolle zu erzeugen.
Der Sweetspot wird als „mehr als ordentlich“ beschrieben, größer als beim Vertex 03 oder Hack 03, und das Fehlen einer strukturierten Oberfläche verleiht dem Neuron eine etwas elastischere Rückmeldung, wenn auch nicht dramatisch. Der Tester schätzt die Fähigkeit des Schlägers, Kontrolle und Geschwindigkeit aus dem hinteren Feld zu halten – er fühlt sich nie sperrig oder träge an.
Vergleiche mit anderen Bullpadel- und Konkurrenzmodellen
Der Hersteller zieht direkte Vergleiche zwischen dem Neuron und anderen beliebten Schlägern. Im Spielgefühl und Handling ähnelt der Neuron dem Babolat Air Viper – jedoch mit einem großzügigeren Sweetspot und etwas weniger maximaler Power. Außerdem wird er mit dem Bullpadel Hack 03 verglichen, als „Hack Light“ bezeichnet, da er leichter, schneller und mit glatterer Oberfläche daherkommt. Der Tester findet, dass der Neuron zu den schnellsten Top-Schlägern in Sachen Wendigkeit zählt, vergleichbar mit Modellen von Nox bezüglich Agilität und Beweglichkeit.
Im Gegensatz zu manchen schwereren, kopflastigen Schlägern machen die niedrigere Balance und die moderate Steifigkeit den Neuron zugänglich für Spieler, die Geschwindigkeit und technisches Spiel mehr schätzen als rohe Kraft. Wer jedoch maximale Power oder eine stark strukturierte Oberfläche für Spin sucht, wird mit anderen Modellen besser beraten sein.
Schlag-für-Schlag-Analyse: Stärken und Schwächen
Der Tester gibt detailliertes Feedback zur Performance des Neuron bei verschiedenen Schlägen:
- Grundlinienspiel: Hervorragende Wendigkeit und Kontrolle, mit einem Sweetspot, der leichte Off-Center-Treffer verzeiht. Der Schläger belohnt aktive, technisch versierte Spieler, die ihr eigenes Tempo erzeugen können.
- Wandausgänge: Der Neuron glänzt, wenn der Spieler durch den Ball beschleunigt und schnelle, kontrollierte Schläge liefert. Spin ist effektiv, auch mit der glatten Oberfläche, und der Schläger bietet eine gelungene Mischung aus Geschwindigkeit und Kontrolle in der Defensive und beim Konterspiel.
- Volleys: Die Geschwindigkeit des Schlägers zeigt sich am Netz, ermöglicht schnelle Reaktionen und technisches Spiel. Allerdings merkt der Tester einen leichten Mangel an Grip und Kopflastigkeit, was Spin und Power bei aggressiven Volleys begrenzt, sofern der Spieler nicht aktiv durch den Schlag geht.
- Vibora und Overheads: Der Neuron überzeugt bei der Vibora, liefert eine aggressive Rückmeldung und guten Spin, wenn Zeit zur Vorbereitung bleibt. Bei flachen Smashes muss der Spieler aufgrund des geringen Kopfgewichts die meiste Power selbst liefern, aber der Schläger reagiert gut auf technische Impulse. Der Tester empfiehlt, bei Bedarf zusätzliches Gewicht am Kopf (z.B. Bleitape) anzubringen.
- Spin- und Kick-Smashes: Zwar nicht außergewöhnlich, aber der Spin ist konstant und zuverlässig, besonders bei mittlerem bis hohem Tempo. Der Neuron ermöglicht technische Anpassungen und fühlt sich auch bei anspruchsvollen Overheads nie schwerfällig an.
Qualitative Bewertungen und Tester-Noten
Der Kanal liefert ein umfassendes Bewertungsschema für den Bullpadel Neuron und macht klar, wo der Schläger glänzt und wo er Schwächen hat:
- Ballabgang: 6,5/10 – Muss vom Spieler „aktiviert“ werden; progressiv, wenn man eigene Power erzeugen kann.
- Sweetspot: 7,5/10 – Großzügig für diese Kategorie, mit festem Schlaggefühl.
- Kontrolle: 8/10 – Sehr gut, besonders aus dem Rückfeld; könnte mit strukturierter Oberfläche noch besser sein.
- Maximale Power: 7,5/10 – Kein Kraftpaket, liefert aber, wenn der Spieler sich einbringt.
- Wendigkeit: 8/10 – Außergewöhnlich schnell und leicht zu führen, trotz statischem Gewicht.
- Komfort: 7,5/10 – Etwas fest; kann von weniger erfahrenen Armen gespürt werden, aber insgesamt nicht unbequem.
- Gefühl: 7,5/10 – Trockenes, mittleres Feedback mit ehrlicher Rückmeldung.
- Spin: 7/10 – Funktional, besonders bei sauberer Technik.
- Stabilität: 6,5/10 – Nicht ultra-stabil; der niedrige Balancepunkt macht die Technik des Spielers wichtig für die Stabilität.
- Grundlinienspiel: 8/10 – Hervorragend für Defensive und Spielaufbau; Sweetspot und Wendigkeit sind entscheidend.
- Abwehr: 7,5/10 – Gut, könnte aber von etwas mehr Ballabgang profitieren.
- Wandausgänge: 8/10 – Liefert starke, schnelle Schläge, wenn der Spieler beschleunigt.
- Volleys: 7/10 – Es fehlt etwas Kopfgewicht für Power, bleibt aber schnell und kontrolliert.
- Flacher Smash: 6,5/10 – Erfordert aktiven Einsatz für Power; kein selbstspielender Schläger.
- Kick-Smash: 7,5/10 – Effektiv bei mittlerem bis hohem Tempo; ermöglicht technische Anpassungen.
Für wen ist der Bullpadel Neuron am besten geeignet?
Der Bullpadel Neuron wird Spielern empfohlen, die einen hoch wendigen, technisch reaktiven Schläger suchen, der aktives Spiel und präzise Technik belohnt. Er ist keine „Plug-and-Play“-Option für Anfänger oder Spieler, die maximale Unterstützung vom Schläger erwarten, sondern ein Werkzeug für Fortgeschrittene und ambitionierte Spieler, die Wert auf Geschwindigkeit, Kontrolle und Anpassungsfähigkeit legen. Der Tester merkt an, dass er persönlich eine etwas höhere Kopfbalance bevorzugen würde, das Gesamtkonzept des Neuron aber für die Zielgruppe gelungen ist.
Zusammengefasst überzeugt der Bullpadel Neuron durch Geschwindigkeit, Kontrolle und technisches Spielgefühl. Er ist eine starke Wahl für Spieler, die einen schnellen Schläger mit großzügigem Sweetspot suchen und aggressives, präzises Spiel bevorzugen – vorausgesetzt, sie bringen die nötige Technik und Einsatzbereitschaft mit, um das volle Potenzial auszuschöpfen.





